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NOSFERATU Eine Symphonie des Grauens


F. Murnau / D 1922
Di., 23. Februar 2016 • 20:00h,

Stadthausgalerie Münster


THEAITETOS TRIO


 
Kaum dass Nosferatu, der phallische Rafzahn, seine Beisserchen an die Kehle der opferbereiten Schönen setzt, wird im Publikum auch schon wieder kräftig losgeprustet. Weil das Toy-Piano leise säuselt, was die hingebungsvolle Schöne vielleicht denkt, aber in Murnaus stummen Bildern eben stumm für sich behalten muss:"Es muss was Wunderbares sein, von dir geliebt zu werden! Mit nur wenigen Takten aus Benatzkys "Weißem Rößl" wird der schwarzweiße Leinwandalbtraum zur bunten Operetten-Groteske.
Dem tiefenpsychologischen Spürsinn des Theaitetos Trios sei Dank! Die legendären Experten in Sachen schräger Musik wissen eben, wie klein der Schritt vom Erhabenen zum Lächerlichen bei diesem mittlerweile fast tot adaptierten Untoten Nosferatu sein kann  und demontieren ihn lustvoll. Eines ist die Tonkulisse des Theaitetos Trios niemals: blutleer. Und darauf kommt es bei einem Vampirfilm doch schließlich an, oder? (Westfälische Nachrichten)
 
... hemmungsloser Spass und tiefes Mitgefühl für das Monster kennzeichnen am besten, was das Theaitetos Trio zu Gehör brachte: Eine wahre Symphonie des Grauens, unterlegt mit wunderbar stillen Liebesliedern (“This is a strange country“  hinreissend) an die entfernte Geliebte ... Dass dabei der ironische Blick nicht fehlte, das konnte man vorher wissen. Nichts für Puristen, alles für Genießer. Hörenswert.
(Carl Fricke)

La Chute de la Maison Usher


Der Untergang des Hauses Usher
Fr., 26. Februar 2016 • 20:00h

Stadthausgalerie Münster


Anja Kreysing


 (Akkordeon/Elektronik)
 
Edgar Allen Poes Horror in surrealitischen Filmbildern.
Die Adaption des französisch-polnischen Avantgarderegisseurs Jean Epstein der gleichnamigen Erzählung von Edgar Allan Poe.
 
DER UNTERGANG DES HAUSES USHER gilt als wegweisender, surrealistischer Stummfilm: Epstein benutzte erstmals Zeitlupe als Mittel der Dramaturgie und schafft mit Doppel- und Überbelichtungen, Weichzeichnung, niedrigen Kamerawinkeln sowie einer ausgeklügelten Beleuchtung eine düster-poetische Atmosphäre, die sich zu einem phantastischen Horrorszenario entfesselt.
 
LA CHUTE DE LA MAISON USHER  Frankreich, Polen 1928   Regie: Jean Epstein  Drehbuch: Jean Epstein, Luis Bunuel   Kamera: Georges Lucas, Jean Lucas  Mit Jean Debucourt, Marguerite Gance, Charles Lamy, Fournez-Goffard u.a.  ab 12 J.  ohne Dialog  63'

Panzerkreuzer Potemkin


So., 28. Februar 2016 · 12:00 Uhr

Stadthausgalerie Münster


Anja Kreysing

(Akkordeon/Elektronik) und

Helmut Buntjer

(Posaune/Elektronik, Euphonium)
 
Die Handlung lehnt sich sehr frei an die tatsächlichen Ereignisse des russischen Revolutionsjahres 1905 im Schwarzmeerhafen Odessa an, der Meuterei der Besatzung des russischen Kriegsschiffs Knjas Potjomkin Tawritscheski gegen deren zaristische Offiziere. Sergei Eisenstein selbst beschreibt sein Werk als eine tragische Komposition, als eine Tragödie in fünf Akten.
1. Der Beginn: Die Matrosen der Potemkin sollen faules Fleisch zu essen bekommen. Es kommt zu Unmut; sie weigern sich, die Suppe anzurühren.
2. Der Aufstand: Der Kapitän beschließt, ein Exempel zu statuieren und einige Matrosen erschießen zu lassen. Nachdem sich die Wache mit den Matrosen solidarisiert hat, kommt es zum Aufstand, und die Matrosen übernehmen das Schiff. Einer der Anführer, Wakulintschuk, wird dabei getötet. 
3. Trauer: Wakulintschuks Leiche wird in Odessa in einem Zelt auf der Hafenmole aufgebahrt; die Bewohner der Stadt trauern um ihn und solidarisieren sich mit den Matrosen. Sie schenken ihnen Lebensmittel. 
4. Die Hafentreppe von Odessa: Die zaristische Armee beginnt, auf die auf der Treppe versammelte Menschenmenge zu schießen. Es bricht Panik aus, und die Menschen beginnen zu fliehen. 
5. Die Begegnung mit der Flotte: Die Matrosen beraten, ob sie landen sollen, um der Bevölkerung von Odessa zu helfen. Doch da bereits ein Admiralsgeschwader gegen sie unterwegs ist, beschließen sie, diesem entgegenzufahren. Beim Aufeinandertreffen der Schiffe kommt es zur Verbrüderung zwischen den Matrosen der Potemkin und denen des Admiralsgeschwaders, und die Potemkin kann in offene Gewässer fahren.
 
UdSSR 1925  R: Sergej Eisenstein  D: Nina Agadschanowa   K: Wladimir Popow, Eduard Tisse
Mit Alexander Antonow, Wladimir Barsk, Grigori Alexandrow, Iwan Bobrow, Michail Gomoro, Alexander Lewschin, N. Poltawzew, Andrei Fait u.a.  75'

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Dr. Jekyll and Mr. Hyde (USA, John S. Robertson, 1920)


Mittwoch, 12. Oktober. 2016, 22:30 Uhr
Reset-Festival
Theater im Pumpenhaus, Münster
this honourable fish
 
Vielfach verfimt wurde der von Robert Louis Stevenson (GB) geschriebene Roman, die hier gezeigte Version von Robertson aus dem Jahr 1920 gilt als wegweisend.
Die Handlung in Kürze:
Rechtsanwalt John Utterson wundert sich über seinen Freund, den Arzt Dr. Henry Jekyll, der für den Fall seines Ablebens seinen ganzen Besitz an einen geheimnisvollen Fremden namens Edward Hyde vermacht hat. Hyde ist eine verschrobene, bösartige Erscheinung und geht sogar soweit, kleine Mädchen umzurennen und den respektablen Sir Danvers Carew zu erschlagen. Als Dr. Lanyon, der mit Utterson und Jekyll befreundet ist, stirbt, dringt Utterson mit Hilfe von Jekylls Butler in Jekylls Labor ein, wo er dessen Leiche vorfindet. Jekyll hatte sich das Leben genommen, nachdem er an einer Substanz gearbeitet hat, die das Böse im Menschen zur Geltung bringen sollte. Dr. Jekyll verwandelte sich in den bösen Mr. Hyde, mit dem er sein böses Ich ausleben konnte, verlor aber im Lauf der Zeit die Kontrolle über sein Alter Ego.
Das Böse lauert überall, oder?
 
 

Der andalusische Hund und andere Experimentalfilme

01. November 2016, 19.30 Uhr
(D / NL / E, Dalí, Bunuel u.a., 1926-1943)
Gereon Voß und Günther Lebbing
(Schlagwerk und Gitarre)
Archäologisches Museum, Münster
 
Mit Gitarre und Schlagzeug ans klassische Filmwerk:
Nicht ein Spielfilm wie bisher in dieser Reihe üblich, sondern fünf Klassiker des experimentellen Kurzfilms der 1920er bis 1940er haben sich Günther Lebbing und Gereon Voß vorgenommen. Mit Gitarre und Schlagzeug kleiden sie diese Kultfilme musikalisch neu ein: mit Elementen heutiger Musik zwischen Komposition und Improvisation.
Auf eine Handlung im traditionellen Sinn verzichten alle Filme: MESHES OF THE AFTERNOON und EIN ANDALUSISCHER HUND erzählen jeweils eine surreale Geschichte, die vom Zuschauer interpretiert werden muss. Luis Buñuel und Salvador Dalí erklärten, dass sie nur solche Einfälle realisierten, für die es keine Erklärung gab: &dbquo;Jedes Bild, jeder Gedanke, der in den Mitarbeitern aufstieg, wurde sofort verworfen, wenn er aus der Erinnerung oder aus ihrem Kulturmilieu stammte oder wenn er auch nur eine bewusste Assoziation mit einem früheren Gedanken hatte.
REGEN ist ein poetischer Dokumentarfilm über einen Regentag in Amsterdam. Zwischen diese drei längeren Filme sind zwei sehr kurze von Oskar Fischinger gesetzt: SPIRALEN, er zeigt konzentrische Kreise und geometrische Muster, die sich auf den Zuschauer hin und von ihm weg bewegen und MURATTI PRIVAT, weiße tanzende Zigaretten vor schwarzem Samt, ein Werbefilm für die Zigarettenmarke Muratti.
 
Meshes of the Afternoon  USA 1943  Regie: Maya Deren und Alexander Hammid  13 min
Spiralen  Deutschland ca. 1926  Regie: Oskar Fischinger  3 min
Regen  Niederlande 1929  Regie: Joris Ivens, 12 min
Muratti privat  Deutschland ca. 1935  Regie: Oskar Fischinger 3 min
Ein andalusischer Hund  UN CHIEN ANDALOU  Spanien 1929  Regie: Luis Buñuel und Salvador Dalí,  15 min
 
 

Faust (D, Murnau, 1926)


Dienstag, 22. November2016, 19.30 Uhr
Theaitetos-Trio
(Gitarre, Gebläseorgel, Blechblasinstrumente, Schrott, Stimmen)
Erlöserkirche, Münster
 
Desolatus Faustus singen sie, und sie meinen eigentlich den Desperado. Besessen von der Idee ewiger Jugend paktiert der alte Doktor mit dem Satan selbst. In der filmischen Bearbeitung dieses urdeutschen Mythos von Friedrich Wilhelm Murnau aus dem Jahr 1922 überzeugt nicht nur die erstklassige Schauspielerriege, nicht nur die fulminante Montage- und Schnittechnik raubt einem schier den Atem, sondern auch diese vier seltsamen Herren, die sich da an allerlei Klangerzeugern betätigen und dem Film ihr eigenes musikalisches Empfinden gegenüberstellen. Das Publikum staunt nicht schlecht über die Klanggewalt, die es dort andröhnt, aber auch über die Feinheiten und Verschrobenheiten. Die Vier vom Theaitetos Trio (!) spielen eigentlich alles, was Geräusch macht, vom konventionellen Euphonium über Posaune und Gitarre bis hin zu Plastikflasche, Radio und unerklärlichem elektronischem Gerät aus den frühen 50er Jahren. Dazu kommen noch Orgel, Kinderklavier, eine Unzahl anderes. Weil aber der Film an diesem Abend die Hauptrolle spielt, kann man nur erahnen, was die Musiker dort neben der Leinwand im Halbdunkel genau treiben, was von Vielen arg bedauert wird. Dass sie etwas treiben, ist allerdings unüberhörbar: Sie singen, sägen, spielen, sie zerschmettern die Idee der begleitenden und damit unterwürfigen Filmmusik. Bei ihnen ist die Musik so geschlossen, dass sie – auch ohne Bild – besteht. Kommt dann das geniale Werk Murnaus hinzu, dann staunt man. Und ist begeistert. (WAZ)
 
 

Alice in Wonderland (USA, Young, 1915)


Donnerstag, 01. Dezember 2016, 20 Uhr
Christian Grothe / Kryshe
(Gitarre / Trompete / Elektronika / Stimme)
Theater im Pumpenhaus / basement, Münster
 
W. W. Young ist der erste, der Lewis Carolls Kinderbuchklassiker verfilmt: Während eines Spaziergangs schläft das Mädchen Alice auf einer Wiese ein, während ihre ältere Schwester aus einem Buch vorliest. In ihrem Traum folgt Alice einem großen, weißen Kaninchen in das &dbquo;Wunderland“, in dem sie auf seltsame Gestalten trifft und zahlreiche Abenteuer erlebt.
 
Eine Maus führt Alice zu der Versammlung der Tiere, doch verschreckt Alice alle Tiere mit ihrer ungeschickten Rede. Sie trifft dann das weiße Kaninchen wieder, dem sie in sein für Alice viel zu kleines Haus folgt. In der folgenden Episode begegnet Alice, nun auf Daumengröße geschrumpft, einer Wasserpfeife rauchenden Raupe, die auf einem Pilz sitzt.
 
Nachdem sie wieder ihre richtige Größe zurückerhalten hat, besucht sie die Herzogin, deren Baby sich in Alices Obhut in ein Ferkel verwandelt. Auf ihrem weiteren Weg trifft Alice die Grinsekatze sowie die Herz-Königin, die im Garten ihres Palastes ein bizarres Croquet-Spiel veranstaltet. Die Königin führt Alice zu einem Greifen, der sie am Strand mit der Suppenschildkröte bekanntmacht.
 
Nach einer Vorführung eines Hummerballetts wird Alice zusammen mit den anderen Tieren zu einer Gerichts- verhandlung einberufen, in der der Diebstahl eines Kuchens geklärt werden soll. Als Alice in den Zeugenstand berufen wird, rebelliert sie gegen den Herz-König und die Herz- Königin. Daraufhin erwacht Alice aus ihrem Traum.
 
Über Kryshe wissen wir nicht viel. Aber genug: Träumen kann er! Lasst Euch überraschen. Werdet glücklich!
 
 

Das Blut eines Dichters / Le Sang d'un Poète


Sonntag, 11. Dezember. 2016, 20 Uhr
(F, Costeau, 1930)
Issmich (Cello / Vibraphon)
Der kleine Bühnenboden, Münster
 
Ursprünglich hatte Jean Costeau einen Zeichenfilm geplant; dann schlug er vor, einen realen Film zu drehen, der “ebenso frei wäre wie ein Zeichenfilm“. Es entstand ein Film voll poetischer Einfälle, skurriler Widersprüche, paradoxer Erfindungen, von dem eine summarische Inhaltsangabe nur einen unzulänglichen Eindruck vermittelt. Cocteau nannte seinen Film “einen realistischen Dokumentarfilm über unwirkliche Ereignisse“. Er betonte das Traumhafte, Unwirkliche, indem er den Film mit den Bildern eines einstürzenden Fabrikschornsteins beginnen und enden läßt, so daß seine “subjektive“ Dauer also auf Bruchteile von Sekunden reduziert wird. Sicher ging es Cocteau hier um die Situation des Dichters, dem seine Berufung (der Mund) wie eine Wunde, wie ein Makel anhaftet, der seine eigene Kindheit für den Erfolg betrügt, dessen Tod vom Publikum beklatscht wird usw. Viele thematische und optische Motive des Films kehren später in Orphée wieder.
 
Die erste Filmarbeit des französischen Literaten Jean Cocteau, der ebenso virtuos wie spielerisch die poetischen und tricktechnischen Möglichkeiten des Mediums nutzt. Zusammen mit Buñuels "Das Goldene Zeitalter" und "Ein Andalusischer Hund" das herausragende Werk der surrealistischen Avantgarde im Frankreich der späten 20er Jahre. Sehenswert. Und selten gezeigt.
 
Und wer oder was ist Issmich? Das ist ein Geheimnis. Wir verraten: Es sind Zwei! Freut Euch auf Cello und Vibraphon von berührender Klarheit.

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